Negative Schufamerkmale: Was Sie unbedingt wissen sollten!

Auskunftdateien sammeln Daten zum Zahlungsverhalten

Die bekannteste Auskunftdatei in Deutschland ist die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung). Daneben gibt es weitere Auskunfteien wie die Creditreform Boniversum (Partner von bonify), Crif Bürgel und infoscore Consumer Data GmbH (Arvato infoscore).

Alle diese Auskunfteien sammeln Informationen zum Zahlungsverhalten und zur Vertragstreue von Privatpersonen.

Die Schufa erhält ihre Informationen von rund 4.500 Vertrags­partnern:

  • Banken, Sparkassen, Kreditkarten-und Leasinggesell­schaften
  • Einzel-und Versandhandel
  • Telekommunikationsunternehmen (z. B. Telekom),
  • Versicherungsgesellschaften
  • Gas-/ Wasser- und Stromversorgungsbetriebe
  • Unternehmen der Wohnungswirtschaft
  • E-Commerce-Bereich (Internet-Firmen)
  • Inkasso-Unternehmen

Welche Daten werden von der Schufa erfasst?

Folgende Daten werden von der SCHUFA gespeichert:

  • Daten zur Person: Namen, Geburtsdatum und Geburtsort, Adresse, eventuelle auch frühere Adressen
  • Die Vertragspartner der SCHUFA geben der SCHUFA Informationen über:
    • Bankkonten, Kreditkarten, Leasingverträge, Mobilfunkkonten, Versandhandelskonten, Ratenzahlungsgeschäfte, Kredite und Bürgschaften
    • Zahlungsausfälle (angemahnte und unbestrittene Forderungen) oder Kündigung, ob Kreditkarten Einzug oder Kündigung Konto
    • Angaben aus öffentlichen Verzeichnissen und amtlichen Bekanntmachungen, z.B. eidesstattliche Versicherung oder Eröffnung Insolvenzverfahren

Wichtig: SCHUFA speichert keine Daten zu: Vermögen und Einkommen, Beruf, Familienstand, Arbeitgeber, Kaufverhalten oder Ähnliches, Nationalität.

Die Daten zum Zahlungsverhalten und zur Vertragstreue werden in zwei Kategorien eingeteilt:

  • positive Schufamerkmale
  • negative Schufamerkmale

Positive und negative Schufamerkmale

Positive Schufamerkmale dienen als Indiz dafür, dass diese Person vertrauenswürdig ist und Unternehmen mit ihr unbedenklich Verträge abschliessen und Geschäfte machen können. Anders wenn negative Schufamerkmale vorliegen, da diese darauf hinweisen, dass die Person sich nicht vertragsgemäß verhalten hat und deshalb bei künftigen Verträgen Vorsicht geboten ist.

Über 90% aller Verbraucher in Deutschland haben ausschließlich positive Schufamerkmale. Also lediglich 10% sind bei der Schufa negativ vermerkt.

Wichtig: Die Schufa-Einträge haben in jedem Fall einen beträchtlichen Einfluss auf die Bonität, d.h. Kreditwürdigkeit einer Person.

Weiche, mittlere und harte Negativmerkmale

Zu Kategorie negative Schufamerkmale gehören unter anderem jegliche Formen von Schulden, nicht oder zu spät bezahlten Rechnungen sowie Ratenzahlungen, bei denen Verbraucher in den Rückstand geraten sind und ihre Verbindlichkeiten nicht fristgemäß getilgt haben.

Zu den harten und bekanntesten negativen Schufamerkmalen zählen Inkassoverfahren und die Insolvenz. Wer insolvent wird, erhält in seiner Bonitätsakte einen harten Vermerk. Natürlich belasten Daten von öffentlichen Schuldnerverzeichnissen der zentralen Vollstreckungsgerichte die Bonität ganz erheblich.

Weiche oder geringfügige Negativmerkmale

Was viele nicht wissen: Wer viele Girokonten eröffnet, setzt sich der Gefahr aus, dass dies seine Bonität in Frage stellt. Dasselbe wer zu viele Kredite beantragt.

Auch Bürgen oder Leasing-Verträge sind bezüglich positiver Schufa-Einträge nicht förderlich.

9,2% aller Verbraucher hatten 2018 gemäss der Schufa-Statistik mindestens ein negatives Schufamerkmal, wovon 4,4 Prozent ein “weiches oder mittleres“ und 4,8 Prozent mindestens ein “hartes“ Schufamerkmal.

Obwohl sich alle negativen Schufamerkmale negativ Bonität einer Person auswirken, wird zwischen weichen und mittleren sowie harten Negativmerkmalen differenziert.

Weiche und mittlere negative Schufa-Einträge:

Beispiele für weiche und mittlere Schufamerkmale sind:

  • Laufende und abgeschlossene kaufmännische Mahnverfahren
  • Laufende und abgeschlossene gerichtliches Mahnverfahren
  • Vollstreckungsbescheid oder Zwangsvollstreckung
  • Nutzung eines Giro- oder Kreditkartenkontos nach Nutzungsverbot

Harte negative Schufa-Einträge:

Schwerwiegende Schufa-Einträge sind beweiskräftige Angaben über die Bonität. So etwa eine gerichtliche Bestätigung oder ein rechtskräftiges Urteil.

Beispiele für harte Schufamerkmale sind:

  • Nichtabgabe der Vermögensauskunft
  • Gläubigerbefriedigung ausgeschlossen
  • Verbraucher Insolvenzverfahren

Löschfrist für negative Schufamerkmale 3 Jahre

Da negative Schufa-Einträge für die Betroffenen schwerwiegende Konsequenzen haben können, werden diese nach einer bestimmten Zeit gelöscht. Die Löschfrist beträgt bei Negativeinträgen in der Regel drei Jahre nach deren Erledigung.

Kredit ohne Schufa Geheimnis:

Gemäss dem Kredit ohne Schufa Geheimnis ist in über 90% aller Fälle auch bei einem negativen Schufa-Eintrag dennoch ein ganz normaler Kredit möglich! Dies kommt daher, dass mittlerweile nicht mehr bei jeder Bank ein negativer Schufa-Eintrag als schwerwiegend erachtet und damit zu einer Ablehnung des Kreditantrags führt. Bei kleineren Schufa-Mängeln (weiche bis mittlere Negativeinträge) ist deshalb oft ein ganz normales Darlehen möglich!

Die entscheidende Frage für Verbraucher mit negativen Schufa-Einträgen ist, ob der Kreditgeber die Schufa-Einträge als geringfügig oder schwer erachtet. Erfahrungsgemäss ist diese Grenze zwischen geringfügig und schwer unscharf und abhängig von der Beurteilung bzw. Einschätzung des jeweiligen Kreditgebers.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Schufa

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  5. Möchte Wohneigentum erwerben, habe gutes Gehalt aber kaum Eigenkapital. Eventuell auch negative Schufa-Einträge. Kann Bon-Kredit hier weiterhelfen? Antwort: Ja, Bon-Kredit ermöglicht…

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